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07. Jul 2024

11. Solar Challenge – Die Wettergötter waren wohlgesonnen

Gewinner waren letztendlich alle

32 Schülerteams kämpften um den Sieg bei der Solar Challenge

Ettenheim (ks). Das wochenlange Tüfteln an einem möglichst schnellen Solarflitzer, der idealerweise zudem noch durch tolles Design oder innovative Technik zu begeistern vermag, hatte am Sonntag bei der inzwischen elften, von der Ettenheimer Bürgerenergiegesellschaft ausgerichteten Solar Challenge stand am Sonntag als Schlusspunkt auf dem Prüfstand. Um es vorweg zu nehmen: die Ergebnisse konnten sich sehen lassen, ob die Teams am Ende dann auf dem Siegertreppchen landeten oder nicht.

Schulleiter Frank Woitzik vom Städtischen Gymnasium sprach gewiss vielen Kolleginnen und Kollegen der MINT-Fächer an den verschiedenen Schularten, aber auch vielen interessierten Eltern, die entlang der Rennstrecke auf dem Vorfeld des Ettenheimer Schwimmbads standen, aus dem Herzen: „Was die Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt lernen, das muss Schule von heute ausmachen.“ Theoretisches Lernen ist das eine, learning by doing unverzichtbar.

Es war begeisternd, wie die jungen Konstrukteure noch vor dem Rennstart an ihren kleinen, allein durch die Sonne angetriebenen Flitzern arbeiteten, um nach den ersten Testläufen nachzujustieren. Für den Veranstalter in diesem Jahr ganz besonders erfreulich: dass erstmals tatsächlich alle Ettenheimer Schulen an der Challenge teilnahmen: neben dem Städtischen Gymnasium, der Heimschule und dem August-Ruf-Bildungszentrum nun auch die Montessori-Schule. Gern gesehener Gast, seit vielen Jahren an diesem Schülerwettbewerb teilnehmend: das Geroldsecker Bildungszentrum aus Seelbach.

Dass das vorgesehene Timing der Veranstaltung außerordentlich präzise eingehalten wurde, lang nicht zuletzt am bewährten Team der Bürgerenergiegenossenschaft: angefangen vom Aufbau der Rennbahn über das Team, bei dem die Teilnehmer zunächst zum Briefing vorstellig werden müssen, der Jury, den Startern, den Ansagern. Nicht zu vergessen die Versorgungsstelle, an der sich die Teams wie die mit fiebernden Beobachter immer wieder mal stärken können.

Und dann hatten sie sich im Kampf Bolide gegen Bolide zu beweisen, zu bewähren. Schier unfassbar, welches Tempo ganz viele auf den Rennschienen hinlegten, wie sie den Tunnel auf halber Rennstrecke und die kritischste Stelle, die Prellwand am Ende der Rennstrecke, das Umschalten vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang meisterten. Und schmerzliches Aufstöhnen auf den Zuschauerrängen, wenn das eine oder andere Gefährt an diesen Tücken scheiterte.

Vorläufe, Viertel- und Halbfinale – nach und nach kristallisierten sich die Sieganwärter heraus. Bei der Geschwindigkeit räumte das Städtische Gymnasium am Ende tüchtig ab, reklamierte alle drei Stufen auf dem Siegertreppchen für sich. Im Bereich der technisch innovativsten Lösung behielt dafür die Heimschule St. Landolin mit einem Team die Oberhand. In punkto Design überzeugte ein Team des August-Ruf-Bildungszentrum die Jury am meisten – und die Auszeichnung für die beste Videopräsentation (seit Jahren eine weitere Anforderung an die Konstrukteur-Teams) gewann noch einmal ein Team des Städtischen Gymnasiums.

Erfreulich, dass sich auch in diesem Jahr genügend Sponsoren fanden, um die einzelnen Teams bei der Bewältigung der Kosten zu unterstützen.

Die Preisträger im Einzelnen:
Geschwindigkeit: Städtisches Gymnasium Ettenheim mit Marion Hug, Noah Hoch, Paul Berg als Sieger; Maliya Bieselin, Melissa Forental, Luisa Jolk auf Rang 2; Hannah Gerber, Lea Zimmermann und Nathalie Häfele auf dem Bronzerang. Man beachte: sieben Mädchen, zwei Jungs!
Design: Sieger August-Ruf-Bildungszentrum mit Tim Wöhrle, Zahra Deneshwar, Moritz Kalt, Marlon Kiesel.
Technische Innovation: Heimschule St. Landolin mit Andreas Gorboruk, Aaron Kleine.
Videopräsentation: Städtisches Gymnasium mit Hannah Gerber, Lea Zimmermann, Nathalie Häfele.

Den Göttern sei Dank

Selten haben die Veranstalter der Ettenheimer Solar Challenge so gebibbert, ob denn die Arbeit so vieler Schülerinnen und Schüler über Wochen hinweg den derzeitigen Wetterkapriolen zum Opfer fallen würden. Gottlob, dieser Fall trat nicht ein – und Insider des Olymp wissen auch um die Gründe, dass am Sonntagmorgen dann doch die Sonne die Menschen begrüßte – und nicht Wasser und Wind, wie so ungewöhnlich oft in diesem Sommer.

Insiderwissen? Wie das? Besorgte (oder neugierige Lauscher?) haben nämlich mitbekommen, wie da die griechischen Götter Aiolos, Poseidon und Helios in „göttlichem Streit“ die Wettersituation dieses Sonntags, dieses tollen Schul- und Schülerwettbewerbs beim Ettenheimer Schwimmbad unter sich auszumachen versuchten. Aiolos, der Gott des Windes, machte für sich gelten, dass er dem Veranstalter, der bürgerenergiegenossenschaft, im Antrieb ihrer Windräder ja das ganze Jahr über seine Dienste biete. Warum dann ausgerechnet nicht an diesem Tag? Poseidon, der Gott des Wassers, versuchte für sich zu punkten, indem er in Erinnerung rief, dass er ja mit der Fülle des Regens in diesem Sommer für die Menschen hierzulande schon ein alter Bekannter sei. Warum also grad am Sonntag seine Schleusen schließen? Helios als Sonnengott aber erinnerte seine göttlichen Kollegen daran, dass es sich hier um eine Solar Challenge handle, nicht um einen Wind-, erst recht nicht um einen Wasserwettbewerb. Zudem führte er den großen Aufwand der 34 Schülerteams ins Feld, deren Fleiß, Einfallsreichtum und Arbeitsaufwand doch nicht umsonst gewesen sein darf. Wie sollte man die Heranwachsenden dann später davon überzeugen, auf diese umweltfreundliche Energie zu setzen?

Indes, man weiß: Götter der Mythologie können auch ganz schön hartnäckig sein. Weil keiner nachgeben wollte, einigte man sich schlussendlich, die Entscheidung per olympischem Schnick-Schnack-Schnuck zu treffen – bei dem am Ende Helios als Sieger hervorging. Dem olympischen Himmel sei Dank!!!

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