Im vergangenen Jahr konnte der Windpark nicht nur die erwartete Stromproduktion übertreffen. Die Gemeinden Ettenheim und Schuttertal haben sich zudem dazu entschlossen, Anteile an der Windparkgesellschaft zu übernehmen.
Das Jahr 2019 ging für den Bürgerwindpark Südliche Ortenau erfolgreich zu Ende: Mit rund 43 Millionen Kilowattstunden hat die Stromproduktion der sieben Windenergieanlagen die Erwartungen übertroffen. Diese Strommenge entspricht dem jährlichen Strombedarf von knapp 14.000 Haushalten.
Auch an anderer Stelle konnte die Windparkgesellschaft Vollzug melden: Wie bereits zu Anfang des Projekts angedacht, haben sich die Gemeinden Ettenheim und Schuttertal jetzt an der Windparkgesellschaft beteiligt und zum Jahresende für 16.393 Euro bzw. 9.107 Euro Anteile an deren Stammkapital übernommen. Gemeinsam halten die Gemeinden nun 25,5% der Stimmrechte in der Bürgerwindpark Südliche Ortenau GmbH. Weitere 25,5% der Stimmrechte hat die Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie. Die restlichen 49% verbleiben bei einem Beteiligungsunternehmen der Green City AG aus München. Die Möglichkeit für Gemeinden und Genossenschaft, sich am Windpark zu beteiligen, war eine Besonderheit des damaligen Finanzierungsmodells. Dank der Mehrheit, die Ettenheim, Schuttertal und die Ettenheimer Bürgerenergie nun gemeinsam haben, können die Bürger der Region zukünftig bei allen wichtigen Entscheidungen zum Windparkbetrieb Einfluss nehmen.
„Ich freue mich, dass der Windpark im vergangenen Jahr mehr Strom produziert hat als erwartet und die Gemeinde sich mit einem überschaubaren Geldbetrag die Mitbestimmungsrechte sichern konnte“ sagt Bürgermeister Bruno Metz aus Ettenheim. Auch Schuttertals Bürgermeister Carsten Gabbert ist zufrieden: „Es ist dringend notwendig, den Klimawandel zu begrenzen. Deshalb war unsere Entscheidung, die Windkraft in unserer Region zu nutzen, wichtig und richtig“.
In den ersten beiden Betriebsjahren war die Stromproduktion des Windparks deutlich geringer als 2019, da das Landratsamt die nächtliche Abschaltung von Anlagen angeordnet hatte – bis durch Schallmessungen die Einhaltung der Richtwerte belegt werden konnte. Eine abschließende Messung steht allerdings noch aus.
Der Vorstand der Ettenheimer Bürgerenergie Jörg Bold freut sich über die hohen Stromerträge im vergangenen Jahr: „Da die Stromproduktion über den angestrebten 40 Millionen Kilowattstunden lag, werden wir von Green City eine Bonuszahlung von 3.000 Euro erhalten. Dieses Geld möchten wir für Projekte einsetzen, die die Energiewende vor Ort weiter voranbringen“. Was genau mit dem Geld gemacht werden soll, steht noch nicht fest und soll beim monatlich stattfindenden Energiestammtisch diskutiert werden. „Denkbar wäre, weitere Schülerprojekte zu starten oder das Ettenheimer Carsharing auszubauen“ so Bold.
Folge uns auf Facebook