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27. Jul 2024

Mitglieder beschließen eine Dividende von 3%

Ettenheim. News über die Situation erneuerbarer Energien im Allgemeinen und vor Ort in Ettenheim bilden traditionell die dominierenden Schwerpunkte der Generalversammlungen der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft. Es war am Mittwoch vergangener Woche nicht anders, als die Vorstände Jörg Bold und Christian Ringwald die interessierten Mitglieder der Genossenschaft ausführlich informierten – auch über die Situation vor Ort. Die fällige Neuwahl des Aufsichtsrates war mit der kompletten Wiederwahl der bisherigen Aufsichtsräte reine Formsache.

Mit anschaulichen Grafiken zeigten Bold und Ringwald die Situation der erneuerbaren Energien auf. Der Ausbau der Solarenergie hat inzwischen Rekordniveau erreicht; der Ausbau der Windenergie läuft noch schleppend – wobei das „noch“ darauf hindeutet, dass durch die vielen neu genehmigten Windparks auch bei dieser Energiegewinnung ein deutlicher Zuwachs zu erwarten ist.  Deutlich beschleunigt wurde zuletzt auch der Netzausbau, durch den der klimafreundlich gewonnene Strom fließt. Innerhalb von zwei Jahren haben sich die gebauten Kilometer verfünffacht.

Wie man die Schwankungen der Sonnen- und Windenergie mit Blick auf die Börsenstrompreise sinnvoll, sprich am lukrativsten nutzen sollte, zeigte Christian Ringwald anhand einer Grafik auf. Viel Sonne und Wind, zeitgleich wenig fossile Kraftwerke bedeuten günstigen Strom; wenig Sonne und Wind, viel fossile Kraftwerke teuren Strom. Ein Auto direkt am frühen Abend zu laden ist meist teuer, da die Sonne nicht mehr scheint und der Stromverbrauch allgemein noch hoch ist. Die intelligente Wallbox weiß darum und lädt dann, wenn der Preis günstig ist. Vergleichbar reagierende Vorrichtungen gibt es bei Brauchwasserheizung, Wärmepumpen oder Heimspeicher, wie Ringwald aufzeigte. Interessant auch sein Einblick in den grenzüberschreitenden Stromhandel innerhalb Europas. Import und Export halten sich in Deutschland annähernd die Waage.

Interessiert nahmen die Genossenschaftsmitglieder den aktuellen Stand des lokalen Handlungsfeldes „Windpark Schnürbuck“ zur Kenntnis. Nach langjährigem Hin und Her wurde dort, wo drei neue, noch leistungsstärkere Windkraftanlagen gebaut werden sollen – eine in der Regie der Bürgerenergiegenossenschaft – die erforderliche Fläche im Februar gerodet, Fundamentierung und weitere Maßnahmen stehen bevor, mit der Inbetriebnahme der Anlage rechnet man bis im Herbst 2025.

Die Turbulenzen beim Bürgerwindpark Südliche Ortenau durch die Insolvenz des  Mitgesellschafters ist durch den Betriebsführerwechsel zu  DGE Freiburg aufgefangen. „Wieder alles auf dem Gleis, der Windpark läuft derzeit gut“, so Jörg Bold. Es sei absolut richtig gewesen, dass die Bürgerenergie zusammen mit den Gemeinden Ettenheim und Schuttertal  51 Prozent der Anteile halten. So konnte auf die nötigen Veränderungen Einfluss genommen werden, signalisierte auch das Kopfnicken von Bürgermeister Metz.

Eine gute Bilanz kann man für den Bürgerwindpark Südliche Ortenau zum Ende des Jahres 2023 ziehen, als die Stromproduktion von 44,5 Millionen KW fast das Rekordniveau von 2020 erreichte. Aktivitäten der Bürgerenergiegenossenschaft zeigten die beiden Vorstände mit dem „Pilotprojekt“ auf der neuen Halle in Altdorf auf, bei der seit Juli 2024 ein kleiner Teil der Module ihren Strom direkt in das Gebäude liefern, sowie dem Kauf von Photovoltaikanlagen in Wallburg zur Jahreshälfte 2023. Obwohl das zurückliegende Jahr ein relativ schlechtes für PV-Anlagen gewesen sei, bewege man sich „in ruhigem Fahrwasser“, so Bold. Die gesamten Stromerlöse aus den inzwischen zwölf eG-eigenen Anlagen beliefen sich in 2023 auf 60.363 Euro.

Erfreulich sei die steigende Nutzung des CarSharings (gefahrene Kilometer der derzeit drei Fahrzeuge ebenso steigend wie die Zahl von 50 Nutzern; die Anschaffung eines weiteren Fahrzeugs ist angedacht). Die Durchführung der Solar Challenge gilt weiterhin als ein herausragendes Projekt, um Jugendliche mit der Thematik vertraut zu machen.

Neues Rekordniveau erreichte mit 371 die Mitgliederzahl der eG, die zu 70 Prozent aus Gesamt-Ettenheim, zu 90 Prozent aus Ettenheim und näheren Umgebung kommen. Die Versammlung schloss sich dem Vorschlag der Vorstandschaft einer erneuten Ausschüttung von drei Prozent Dividende an. Namens des Aufsichtsrates – dieser wurde in der Folge von der Versammlung entlastet und in seiner bisherigen Besetzung erneut gewählt –  dankte Bürgermeister Bruno Metz den Verantwortlichen der Genossenschaft. Der vorgelegten Finanzbilanz bescheinigte Metz eine einwandfreie Führung.

Der Artikel wurde von Klaus Schade für die Badische Zeitung geschrieben – Vielen Dank!

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