Die 8. Ettenheimer Solar Challenge verlangte allen alles ab. Insgesamt 125 Schüler und das Organisationsteam mussten flexibel auf die Unterschiedlichen Wetterbedingungen reagieren. Es wurde der spannendste Wettbewerb seit bestehen des Ettenheimer Solar Challenge.
Ettenheim. Als hätte Bob Hopman von der Ettenheimer Bürgerenergie geahnt, wie knapp es im Finalrennen bei der diesjährigen Solar Challenge zugehen würde. Für den diesjährigen, inzwischen 8. Schülerwettbewerb jedenfalls hatte Hopman im Vorfeld eine elektronische Zeiterfassung gefertigt, die im Notfall die Unterschiede der Zieleinfahrt in Millisekunden hätte feststellen können. Und in der Tat lag dann zwischen Erst- und Zweitplatziertem im Finale weniger als eine Sekunde. In dem einen oder andern Vor- und Zwischenlauf ging es nicht minder spannend und eng zu. Die letzten Rennen auf der 15-Meter-Bahn, die – mit der Schikane eines Tunnels – mit Hin- und Rückfahrt zu bewältigen war, waren an Spannung kaum zu toppen.
Wenn Jörg Bold von der Ettenheimer Bürgerenergie am Ende von „einer der bisher spannendsten Solar Challenge“ sprach, dann nicht nur wegen des knappen Rennverlaufs, sondern auch wegen den Witterungsverhältnissen, die den Veranstalter immer wieder ängstlich zum Himmel blicken und das eine oder andere junge Team der Konstrukteure ob des Verhaltens ihres Solarflitzers bangen oder gar verzweifeln ließ. Was bei Sonnenschein noch toll funktioniert hatte, das sah nun bei bedecktem Himmel plötzlich ganz anders aus. So mutierten die Vorläufe oftmals zur Zitterpartie und manches Rennen musste wiederholt werden, weil die kleinen Flitzer einfach zu wenig Sonne im Tank hatten.
Wieder tolle Schülerleistungen
Ein dickes Lob erntete am Ende dann der Veranstalter von allen Seiten. Geschickt nutzte er schier jeden Sonnenstrahl zur Durchführung eines Laufs – und legte vor den entscheidenden Finalläufen eine größere Pause ein, die er zur Siegerehrung jener Teams nutzte, die von der Jury zuvor schon die Sonderpreise für besonders pfiffiges Design, für eine besondere technische Innovation sowie die überzeugendste Präsentation mit Vortrag und Poster zugeschrieben bekamen. Bürgermeister Bruno Metz als Schirmherr zeigte sich gleichermaßen beeindruckt von der Leistung des Veranstalters wie der insgesamt 44 Schülergruppen aus fünf Schulen. Dieses Projekt unterstreiche die große Bedeutung erneuerbarer Energie als wichtiges Zukunftsthema.
Das große Team der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft – knapp zwei Dutzend hatten sich in verschiedenen Funktionen in diesen hoch geschätzten Schülerwettbewerb gestellt – atmete am Ende erleichtert auf. Die zwischenzeitlich angedachte Verschiebung der Finalläufe – sie wäre auf Grund diverser terminlicher Verpflichtungen der einen oder andern Schule wohl auch gar nicht „seriös“ möglich gewesen – wurde letztendlich nicht nötig.
Solarflitzer mit Windsegeln?
Zum guten Glück nahmen auch die meisten Teams die Witterungsbedingungen mit Humor. So hörte man von Überlegungen, die Solarflitzer künftig zusätzlich mit Windsegeln auszustatten, um die Fahrzeuge auch dann zum Fahren zu bringen, wenn die Windkraft größer ist als die Sonneneinstrahlung. Und einer der Schulleiter am Rande der Rennbahn ergänzte um den Vorschlag, eventuell noch Schaufelräder an den Fahrzeugen anzubringen, wenn der Regen alle andern Antriebe außer Kraft setzt. Für Jörg Bold von der Bürgerenergie – sie betreibt ja bekanntlich zehn Photovoltaikanlagen und ist am Bürgerwindpark Südliche Ortenau beteiligt – bargen all die Erkenntnisse dieses Renntages eine ernsthafte Komponente: „Erneuerbare Energien sind manchmal schwer vorherzusagen, aber wenn man flexibel ist, dann kann man damit sehr gut klarkommen.“
Drei verschiedene Schulen im Finale
Dass am Ende einmal mehr ein Team des Städtischen Gymnasiums das spannende Rennen als Sieger beendete – nach dessen Erfolgen in den zurückliegenden Jahren könnte man schon sagen: Solar Challenge ist, wenn sich mehrere Schulen und viele Teams beteiligen … und am Ende eines der Teams von Steffen Frey, dem zuständigen Lehrer am Städtischen Gymnasium siegt. Dass im Finale aber Solarflitzer von drei verschiedenen Schulen standen, das beweist die Augenhöhe aller Beteiligten. Nicht zu vergessen auch die tolle Bewirtung, für die einmal mehr Schüler der Heimschule mit ihrer Lehrerin Ulrike Schmidt sorgten – an diesem schwierigen Renntag mit seinen vielen Unterbrechungen eine besonders wertvolle Unterstützung.
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